Einschulung

1. Informationsabend vor der Anmeldung zur Einschulung

Informationen vor der Einschulung

1. Was wird nicht besprochen?
Beim Elterninformationsabend zur Schulanmeldung werden keinerlei persönliche, nur Ihr Kind betreffende Fragen besprochen.
Dafür kontaktieren Sie die Schulleitung und Sie erhalten umgehend einen individuellen Termin oder Rückruf (Tel. 04244 – 7217).

Beim Elterninformationsabend können keinerlei Informationen zu Klassengröße, -verteilung, -anzahl und Lehrkräften gegeben werden, weil wir erst ein Jahr später wissen, welche der anzumeldenden Kinder überhaupt eingeschult werden.

2. Warum findet der Elternabend in der Schule statt?
Eigentlich sollte man Kinder und Eltern dort abholen, wo sie sind – in der Regel in der Kindertagesstätte. Wir bekommen Kinder aus 10 Kindertagesstätten, die nur sehr winzige und unbequeme Stühle haben und in der Regel wenig Platz. Also wählten wir die Schule als Ort der zukünftigen „Heimat“ der Kinder.

3. Warum finden drei Informationsabende statt?
Es gibt diesen ersten zur Schulanmeldung, immer im April der Jahres vor dem Jahr der Einschulung, einen zweiten im November vor der Einschulung und den dritten eine Woche vor den Sommerferien. Also, warum 3?

Für Kinder und für Eltern ist der Übergang von der Kindertagesstätte in die Schule ein Schritt in eine neue Welt.
Ein Schritt, der manchmal zu einem Riesensprung hochstilisiert wird.
Und Sprünge können Angst machen. Zumal jede/jeder von Ihnen schlechte Erfahrungen mit Schule gemacht haben dürfte.
Also gibt es viele Kontakte mit Ihnen und den Kindern, um Angst zu nehmen. Zu den vielen Kontakten gehören die drei Abende.

4. Woher kommen die Ängste von Eltern und Kindern?
Schlechte Erfahrungen, neue Umgebung, Sprüche vom „Ernst des Lebens“, oder ein strenges „komm du erstmal in die Schule“, neue Bezugspersonen und die großen Unterschiede zwischen Schule und Kindertagesstätte!

5. Wo liegen die Unterschiede zwischen Kindertagesstätte und Grundschule?
Vergleich – Elementarbereich – Primarstufe
Die Kindertagesstätte ist kognitiv, sozial und motorisch ausgewogen ausgerichtet.
Die Grundschule ist weitgehend kognitiv ausgerichtet.

Die Kindertagesstätte arbeitet weitgehend situationsorientiert unter Einbeziehung der Curricula.
Die Grundschule muss Rahmenrichtlinien und Lehrpläne und Elternerwartungen erfüllen.

Die Kindertagesstätte kann offen und aktuell und anlassbezogen arbeiten, kann in offenen Projekten arbeiten, die Zeiteinteilung kann frei sein.
Die Grundschule muss Absprachen treffen und einhalten, sie arbeitet lernbereichsbezogen und langfristig geplant und mit Fachkräften für Fachbereiche, wofür es eines Stundenplans bedarf.

In der Kindertagesstätte sollte viel Zeit und Raum sein, selbstbestimmt und mit Freuden auszuwählen, was man gerne macht.
Die Grundschule ist weitgehend von außen getaktet.

Die Kindertagesstätte bietet Raum für Selbstbestimmung.
In der Grundschule ist der Alltag für die Kinder fremdbestimmt.

Die Kindertagesstätte nutzt Fähigkeiten, arbeitet ressourcenorientiert.
Die Grundschule muss beobachten und selektieren und arbeitet häufig defizitorientiert.

In der Kindertagesstätte erfolgt eine allgemeine Förderung.
In der Grundschule geht es um die Erfüllung von Lernzielen.

Dazu kommt, dass die Kinder eine ihnen bekannte, gewachsene soziale Struktur verlassen und sich völlig neu orientieren müssen: Aus GROSSEN „Schulkindern“ werden KLEINE „I-Männchen“.
Fast alle wollen in die Schule!
Trotzdem immer haben einige Angst bei/vor der Einschulung.
Was können wir nun tun, um die Unterschiede zw. KiGa & GS abzumildern, um die
Vorfreude und Neugierde der Kids zu nutzen?

6. Wie können wir die FREUDIGEN ERWARTUNGEN der Kinder nutzen?
Die Erzieher/innen und Mitarbeiter/innen der Kindertagesstätten arbeiten hart, um

  • die Persönlichkeit der Kinder zu stärken,
  • natürliche Neugier zu nutzen,
  • soziales Verhalten zu trainieren,
  • zu Eigenständigkeit zu erziehen.

Das Ganze ist hübsch verpackt in „sprechen, basteln, singen, turnen, malen, kleben, vorlesen und zuhören, sprechen, Anordnungen ertragen, akzeptieren …“.
Das müssen sie, weil es „curriculare“ Vorgaben aus dem Kultusministerium gibt, an die die Grundschule anknüpft. Es ist ein Übergang mit viel Austausch.

7. Wie gestaltet sich der Prozess der Einschulung?
Die Antwort gibt der Flyer Einschulung.
Haben Sie ihn gelesen?

8. Was nützt ein solches Konzept?
Für Eltern bedeutet es, dass alle Kinder, also auch Kann-Kinder, Sorgenkinder und Flexikinder mehrmals mit Schule in Kontakt kommen und dass Sie sich

  • durch Elterngespräche in der Kindertagesstätte,
  • durch den Amtsarzt,
  • durch Hospitationen der Schule in der KiTa,
  • durch die Schulrallye
etc. ein Bild von der Situation machen können.
ICH als Schulleiter aber auch.

Vielleicht können wir mit diesem Konzept Ängste abbauen, Vorfreude steigern und Eltern Orientierungshilfen geben und so den SPRUNG zum SCHRITTCHEN umgestalten bzw. eine Brücke bauen.

9. Wann beginnt die Schulpflicht?
Alle Kinder, die bis zum 30.09. eines Jahres das 6. Lebensjahr vollenden, werden mit Beginn des in dem Jahr beginnenden Schuljahres schulpflichtig und müssen angemeldet werden.
Die Anmeldedaten kennen Sie; kommen Sie gerne mit Ihrem Kind, dann ist das Geschehen für Ihr Kind transparenter – Sie können dann auch gerne einmal durch die Gänge hier gehen oder über den Schulhof.
Ab jetzt bin ich für alle angemeldeten Kinder zuständig und begleite alle Eltern.

10. Was sind KANN-KINDER?
Alle anderen, später geborenen, nach dem 30.09. geborenen sind Kann-Kinder und können angemeldet werden. Sie werden dadurch schulpflichtig, d.h. dann gelten alle anderen Regelungen auch für sie.
Meine gesetzliche Aufgabe ist es dann, Sie auf mögliche Konsequenzen und Probleme hinzuweisen und ich lade Sie zu einem Vorgespräch (ohne Kind) ein – bitte melden sie sich bei mir! Grundsätzlich befürworte ich eine verfrühte Einschulung – die meisten Kinder werden zu Recht eher eingeschult und fallen in den ersten vier Schuljahren nicht auf – wenn die Beratung vorher gestimmt hat.

11. Was sind Flexi-Kinder?
Kinder, die im Juli, August, September sechs Jahre alt werden, können von Eltern zurückgestellt werden (bis zum 01.05.).
Wenn Sie das wünschen, sollten Sie überlegen, ob das Jahr im Kindergarten oder im Schulkindergarten (Basisklasse) der Schule absolviert werden sollte – zur Eingewöhnung. Die Basisklasse bietet für manche Kinder eine gute Brücke in die Schule.
Auch die Flexi-Kinder Kinder müssen angemeldet werden und zum Amtsarzt!
Ob das Abmelden Auswirkung auf die Schulbesuchszeit hat, weiß ich nicht.

12. Zur Anmeldung BENÖTIGEN WIR allenfalls Sorgerechtsbescheinigungen.
Wer noch nicht in der Samtgemeinde gemeldet ist, benötigt das Stammbuch.
Bringen Sie gerne Ihr Kind mit! Es gibt einige Formalien zu erledigen und Papiere auszufüllen und Zustimmungen zu erteilen.
Dann folgt die amtsärztliche Untersuchung: Auf die Vergabe der Termine haben wir keinen Einfluss – sie werden vom Gesundheitsamt vorgegeben. Die Einladungen erfolgen automatisch.
Der Schularzt ist für körperliche Belange und die Schulleitung für allg. Schulfähigkeit zuständig:

  • Schulreife: Es geistert die Idee durch die Welt, mit sechs Jahren sei ein Kind reif für die Schule, wie ein Apfel, der im Herbst vom Baum fällt. Bei den Äpfeln weiß jeder, dass nicht nicht alle reif werden und fallen, bei Kindern ist es vergleichbar.
  • Schulreifetests wurden früher eingesetzt. Sie sind nicht erlaubt.
  • Schulfähigkeit gilt es festzustellen, dazu nutzen wir die Mosaiksteine: a) Elterninformation, b) Amtsarztinformation, c) Besuche in Kindertagesstätten, d) Gespräche mit Kindertagesstätten, e) Arzt- und Therapeutenberichte, f) die Schulrallye, g) Schulbesuche Ihrer Kinder.
Daraus ergibt sich meistens ein Gesamtbild, ohne dass man einen Bereich überbewerten müsste.

13. Haben Sie ein Sorgenkind?
Ca. 90% aller schulpflichtigen Kinder besitzen komplett ausreichende Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schulbesuch.
Diese Kinder müssen angenommen werden (auch wenn Eltern sie nicht loslassen wollen).
Nur bei begründeten Zweifeln durch Arzt oder Erzieher (Schweigepflicht!) erfolgt eine Zurückstellung – im Falle unserer Schule führt das automatisch in den Basisklasse genannten Schulkindergarten.
In problematischen Fällen gibt es Vorinformationen: Hausarzt, Kinderarzt, Logopäden, Ergotherapeuten, Psychologen, Amtsarzt, Kindergarten >>> all diese können mir nützlich sein; manchmal berufe ich einen „Runden“ Tisch ein.

Die ENTSCHEIDUNG über eine Zurückstellung TRIFFT DER SCHULLEITER BZW. DIE SCHULLEITERIN (Schulgesetz) in der Regel mit Ihnen.

14. Ist Ihr Kind behindert?
Dann gibt es noch Sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf

  • Lernen
  • Emotionale und soziale Entwicklung
  • Geistige Entwicklung
  • Körperliche und motorische Entwicklung
  • Sprache
  • Sehen
  • Hören

Der Sonderpädagogische Unterstützungsbedarf in der Schule ist ein Verwaltungsakt, mit dem schulischerseits eine Behinderung oder vorübergehende Beeinträchtigung in einem der o.g. Bereiche festgestellt wird. Die o.g. Bereiche können in der allgemeinbildenden Schule oder einer spezialisierten Förderschule von Eltern angewählt werden.

15. Wie werden Klassen eingeteilt?
Wenn das alles geklärt ist …

Wenn die Klassen eingeteilt werden, werden folgende Kriterien beachtet:
1. Ein Wunschpartner (Wunschzettel), den Sie nennen können, wird Ihrem Kind zugeordnet
2. Jungen und Mädchen werden in etwa gleich verteilt
3. Das Vorwissen aus: Arztbericht; Ihren Hinweisen, Tipps aus den Kindergärten, der Schulrallye wird genutzt, um Kinder gerecht zu verteilen.
4. Alle Kinder sind gleichzeitig in der Schule, eine Zuordnung nach Ortsteilen oder Kindergärten findet NICHT statt.
5. Zwillinge, die zusammen sollen, müssen einander gegenseitig wählen.

16. Was können Sie tun?
Keinen unnötigen Erwartungsdruck aufbauen: Kein Kind muss lesen, schreiben, rechnen können bevor es in die Schule kommt. Wenn es das kann, ist das aber ok.
Jedes Kind muss sich selbst entwickeln.
Wir müssen die Kinder da abholen, wo sie stehen.

Omas und Opas und andere bremsen, von wegen Ernst des Lebens.

Kinder selbstsicher machen: Schulweg üben, ruhig mehrmals Schulgelände aufsuchen, auch Buskinder.

Alle Taschen selber packen lassen (nicht allein, das ist überfordernd).
Selbst anziehen lassen.
Schleife üben, Knöpfe schließen – auch das kann Kindern peinliche Fragen ersparen.
UNSICHERHEITEN VERMEIDEN (Sport, Pause)

Sportvereine s. Anlage Motorik und Koordination

Erziehung kann nur erfolgreich sein, wenn Schule und Eltern gegenseitiges Missfallen hinunterschlucken, Kinder würden nur aufgerieben. Wenn sie nicht wissen, was los ist zwischen der geliebten Lehrerin und den geliebten Eltern. Schadet NUR Kindern.

In dem Zusammenhang: Was sie den Kindern an Benehmen nicht beibringen, können Sie von der Schule nur in einzelnen Glücksfällen erwarten.

Zurück zur Übersicht „Einschulung“.